Interferogramme und Foucault-Gramme zum Synta Refraktor: 150 mm / 1200 mm

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Seit einiger Zeit gibt es auf dem Astromarkt Teleskope der Firma Synta (z.B Sky-Watcher, Celestron). Die Eigenschaften für den Amateurastronomen bestehen durch folgende Eigenschaften:


    + Frauenhofer Objektiv (2 Linsen)
    + sehr geringer Preis für eine große Objektivöffnung
    + kurze Brennweiten
    + die meisten Teleskope werden vor dem Verkauf nochmals geprüft
    - relativ hohe Farbfehler

In der Astronomie-Szene ist Herr Wolfgang Rohr vielen dadurch bekannt, daß er Teleskope auf ihre optischen Eigenschaften überprüft. So ist er z.B. alljährlich auf dem größten Internationalen Teleskoptreffen Vogelsberg zu finden und wird dort sehnsüchtig erwartet. So werden dann vor Ort auf einer mobilen Optikbank einige Teleskope vermessen, um die Angaben aus der Werbung, oder die des Händlers, zu überprüfen.

Die Meßanordnung ist jeweils gegen einen λ/33 PV Zeiss-Planspiegel mit doppelter Genauigkeit mit einer 670 nm Laserdiode für rot bzw. der C-Linie mit 656.3 nm und einer grünen Laserdiode mit 532 nm oder für die e-Linie 546.1 nm.

Das Objektiv vor der Behandlung bei 670 nm:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, vor der Behandlung bei 670 nm
PV-wave RMS-wave Strehl
0.08 0.016 0.99

 

Nach der Bahandlung: keine Werte ermittelt

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, nach der Behandlung keine Werte ermittelt
PV-wave RMS-wave Strehl
-- -- --

 

Vor der Behandlung bei 532 nm:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, vor der Behandlung bei 532 nm
PV-wave RMS-wave Strehl
0.31 0.071 0.82

 

Nach der Behandlung:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, nach der Behandlung
PV-wave RMS-wave Strehl
0.17 0.033 0.96

Die Foucaultbilder sind über ein stufenloses Liniengitter ca. 600 lp/mm oder mehr für die einzelnen Farben selektiert:

Nach der Behandlung Foucault-Tests für die unterschiedlichen Farben:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, nach der Behandlung Foucault-Test: blaugrün
für blaugrün:
deutliche Öffnungsfehler

 

Nach der Behandlung Foucault-Tests für die unterschiedlichen Farben:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, nach der Behandlung Foucault-Test: gelbgrün
gelbgrün:
etwa λ/5.5 PV wave

 

Nach der Behandlung Foucault-Tests für die unterschiedlichen Farben:

© W. Rohr; Synta Objektiv 150 mm / 1200 mm, nach der Behandlung Foucault-Test: rot-orange
rot-orange:
bei knapp 600 nm

Bei dem Foucaulttest sieht man Zonenfehler im Objektiv, die unter λ/10 PV wave liegen dürften, aber deutlich zu erkennen sind.

Der Farblängsfehler zwischen Schnittweite(grün) zu Schnittweite(rot) liegt bei + 0.5 mm, für blau bei ca. 1.5 mm hinter grün. Mit einem Gelbfilter kann man den blau-violett-Teil abschneiden.

Vorher sollte das Objektiv mit einem Chesire-Okular genau zum Tubus kollimiert werden. Auch sollte man die Dezentrierung der Linsen durch zu großes Spiel in der Fassung von 0.2 mm etwas reduzieren. Dies läßt sich mit Hilfe eines Klebebandes mit 0,04 mm Stärke erzielen.

Mit dieser Optimierung läßt sich die Cassini-Teilung am Saturn kantenscharf bei 200-facher Vergrößerung beobachten. Auch bei 300-facher Vergrößerung war eine ca. 1 km entfernten Straßenlampe noch kantenscharf zu sehen.

Ob jedoch alle Objektive exakt diesen fehlerhaften Linsenabstand von 0.2 mm haben, den ich auf 0.7 mm vergrößert habe, weiß ich nicht.

Im Labor läßt die Optik am künstlichen Stern noch lockere 480-fache Vergrößerung zu. (Pinhole mit 0,012 mm von Melles Griot auf 0,01 mm Stahlfolie, also perfekt rund und kantenscharf)

Hätte man dazu noch einen Interferenzfilter, der von blaugrün bis rotorange alles durchläßt, und den Rest abschneidet, dann hätte man ein visuell perfektes Refraktor-Objektiv für einen sehr gutes Preis Leistungsverhältnis.

Wolfgang Rohr

© Wolfgang Rohr 2001


© Nils Kloth 2000 - 2008 Zurück zum Seitenanfang

Letzte Änderung: 24. Dezember 2001